Sie möchten sicher gerne wissen, wieso „Schollese Pension / Bed & Breakfast“ diesen Namen erhalten hat und nicht etwa den Namen der Familie Hutchinson, die das Ganze führt.
Nun, die Pension / das Bed & Breakfast „Schollese“ wurde benannt nach dem Namen, den das Haus seit dem 19. Jahrhundert trägt: dem sogenannten „Hausnamen“. Er geht zurück auf die erste Familie, die den Bauernhof bewohnte.
Hausnamen waren (und sind) im Hunsrück üblich. Dabei spielt es keine Rolle, wer das Haus heutzutage bewohnt, der „Hausname“ überdauert die Generationen und so kommt es, daß zum Beispiel Max Mustermann, wohnhaft in Hauptstraße Nr. X in Dorf Y eher als „Theise Max“ bekannt ist, als unter seinem eigenen Namen.
In der Wiktionary unter dem Stichwort „Hausname“ heißt es (abgerufen am 25.10.2011):
Bedeutungen:
- [1] Bezeichnung des Ortes der kleinsten Siedlungseinheit vor allem im ländlichen Raum
- [2] Übergang von [1] auf die Bewohner des Anwesens als Wohnstättenname
Im Fall von „Schollese“ ging damit der Name der Bewohner auf den Hof über. Und vom Anwesen wiederum ging der Name wieder über auf die nachfolgenden Bewohner.
„Hausnamen“ haben eine lange Tradition im Hunsrück und vielen anderen, überwiegend ländlich geprägten Ortschaften. Aber auch in großen Städten gab es Hausnamen, die sich auf besondere Merkmale an den Häusern (z.B. ein Bild an der Hauswand, oder ein Schild über dem Eingang) bezogen und die Unterscheidung der Adressen und Bewohner vom Mittelalter an möglich machte. Erhalten sind die Namen zumeist in den Namen von Gaststätten („Zum weißen Rössel“) oder Apotheken („Schwanenapotheke).
Auch in England, der Heimat von Familie Hutchinson, haben Hausnamen („House names“) eine lange Tradition. Dort benannte man die Häuse entweder historisch („The Old Vicarage“), nach Tieren („Cookoo Cottage“) oder nach Lage und Aussicht der Gebäude („Meadow View“).